HERREN-VEREINIGUNG 1952/2002


Dresden und anderes!



ENDLICH: Nach drei Jahren ist es gelungen, etwas über uns zu berichten. Wir wollen nicht weiterhin als weißer Jahrgang in die Geschichte dieses Jahrbuches eingehen.

Neben unseren monatlichen Stammtischterminen (vorletzter Donnerstag im Monat) im Sportheim TSG Wieseck gab es durchaus noch weitere Aktivitäten kultureller oder kulinarischer Art, die meist kurzfristig beschlossen wurden.


Einige zog es nach Frankfurt in die Ausstellung “Die nackte Wahrheit“, wo es Bilder von Klimt, Kokoschka und Schiele zu sehen gab. Ein Abstecher auf die andere Mainseite zum „Stöffche“ rundete den Tag ab.


Beim gemeinsamen Kaffeetrinken und Grillen mit den Damen des Jahrgangs 52 in der Wiesecker Grillhütte konnte das regnerische Maiwetter die Stimmung kaum trüben. Die Damen überzeugten mit ihren Backkünsten, danach trug Grillmeister Wolfgang Z. ebenfalls zum Gelingen der Veranstaltung bei.

Der Hessentag in Weilburg war das ausgesuchte Ziel einer kleineren Gruppe.

Außerdem standen mehrere Wanderungen in heimischen Gefilden mit geselligem Abschluss auf dem Programm. Dem Genuss von Schlachtessen, oder dem gemeinsamen Verzehr eines Spanferkels gingen ebenfalls Wanderungen in der kalten Jahreszeit voraus.


Das Highlight des Jahres 2005 war jedoch die Dresdenfahrt!

Ein verlängertes Wochenende Ende März 2005 verbrachten die Herren des Jahrgangs 1952 mit Ehefrauen, Bekannten und Freunden in der sächsischen Hauptstadt Dresden.

Auf der Hinfahrt wurde eine größere Fahrtunterbrechung in Erfurt (Thüringen) für einen informativen Stadtrundgang unter ortskundiger Leitung genutzt.

Der nächste Tag begann mit einer ausgiebigen Stadtführung in Dresden. Die Bombennächte vom Februar 1945 zerstörten, was über Jahrhunderte hinweg geschaffen worden war. Lange mussten die Dresdner warten, bis sich die SED – Machthaber entschlossen, das kulturelle Erbe wiederaufzubauen. Erst nach der Wende blühte die Stadt wieder richtig auf. Trotz der zahlreichen Baustellen mit ihren Kränen und Gerüsten erkennt der Besucher, dass Dresden sich anschickt, wieder das zu werden, was es einmal war: Elb-Florenz. Dresden beherbergt 480.000 Einwohner, lebendiger Mittelpunkt und Flaniermeile ist die Brühlsche Terrasse. Von hier, dem „Balkon Europas“ (Goethe) öffnet sich der Blick auf das Elbufer und das Brückenpanorama. Im Stadtgebiet wird die Elbe von acht Brücken überspannt, die berühmteste ist wohl das „Blaue Wunder“. In unmittelbarer Nähe dieser Brücke kann man mit der Loschwitzer Schwebebahn einen Höhenunterschied von 84 Metern überwinden und wird dann mit einem überwältigenden Blick ins Elbtal belohnt. Eine Turmbesteigung der Kreuzkirche mit Rundblick über Dresden ist eine Alternative zur viel besuchten Frauenkirche. Kunstgenuss vermitteln hingegen Besuche im Albertinum, Münzkabinett, die Gemäldegalerie Neue Meisteroder des Grünen Gewölbes. Auch den Zwinger, das barocke Juwel Dresdens und die Semperoper (seit 1985 wieder Ort glanzvoller Inszenierungen), sollte man nicht auslassen. Ein Abstecher bei „Pfunds Molkerei“ ist lohnenswert, man fühlt sich in die gute alte Zeit versetzt. Der „schönste Milch- und Käseladen der Welt“ in der Dresdner Neustadt verzaubert mit seinen phantasievollen Fliessengemälden aus farbenprächtigen Kacheln im Stil der Neo – Renaissance.

Den Abend nutzten manche um erneut einen Streifzug durch die äußere Neustadt, dem „Szene – Viertel“ von Dresden, zu unternehmen. Die Gastronomie bietet in Sachen Essen und Trinken für jeden Geschmack etwas, empfehlenswert ist jedoch die „Planwirtschaft“, wo nostalgisches aus DDR – Zeiten die Wände und Regale ziert.

Sicherlich auch ein Höhepunkt des Dresdenaufenthaltes war ein Besuch beim Kabarett Herkuleskeule mit dem Programm „Abgefahrn“, wo politische Keulenschläge für Heiterkeit sorgten.

Der folgende Tag begann mit einem Besuch von Schloss Pillnitz, der einstigen Sommerresidenz des sächsischen Hofes. Hier im Schlossgarten konnte eine über 200 Jahre alte Kamelie, für die eigens ein beheizbares Glashaus gebaut wurde, bewundert werden. Zum Pflichtprogramm gehörte eine Fahrt ins 368 Quadratkilometer große Elbsandsteingebirge, das nur eine Autostunde von Dresden entfernt liegt. Der Extremkletterei, dem Free – Climbing, kann man hier ausgiebig frönen, während die meisten Besucher sich mit einem Rundgang auf der Bastei begnügen. Die Bastei – Brücke führt über tiefe Schluchten und Abgründe. Auch von hier gibt es atemberaubende Aussichten auf die bizarren Gesteinsformationen mit ihren Felstürmen und die tief unten fließende Elbe. Auf dem Rückweg nach Dresden wurde noch der Programmpunkt Festung Königstein abgehakt.

Die sonntägliche Heimfahrt sollte mit einem Abstecher nach Tschechien (Karlsbad-Marienbad) verbunden werden. Leider hatte ein Mitreisender keine Ausweispapiere dabei, und das hätte beim Grenzübertritt zu Problemen führen können. Doch glücklicherweise konnte unser Busfahrer kurzfristig ein Alternativprogramm anbieten. Die Route führte durchs Erzgebirge, wo die Mittagspause in Seiffen neben der körperlichen Stärkung zur Besichtigung einer Werkstatt für erzgebirgische Holzkunst genutzt wurde. Man konnte unter anderem miterleben, wie sich ein Stück Holz sich mit wenigen Arbeitsschritten in Figuren, Bäume und sonstige Gegenstände verwandelte, welche sich auch auf den Weihnachtpyramiden wieder finden. In Erinnerungen schwelgend und neue Ausflugspläne schmiedend erreichten wir am Abend den Ausgangspunkt Gießen.


Lothar Albrecht